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Meine Hörerfahrung!

Ich möchte mich kurz vorstellen:
Mein Name ist Reinhard  Schröder, ich bin 72 Jahre alt, seit 1966 verheiratet und seit 1990 in Frührente wegen Hörstürzen und Schwindelanfällen.
Mit den Ohren fing alles einmal an, denn 1963 bei der Bundeswehr wurde beim Schießen nicht an Gehörschutz gedacht und so endete es für mich mit einem Knalltrauma. Eine Woche bin ich mit starken Ohrgeräuschen, aber ohne Gehör rumgelaufen. Später, nach 2 Reserveübungen, durfte ich meine Sachen abgeben und wurde ausgemustert. Das Knalltrauma wurde vergessen. Ich wechselte die Arbeit und fing im Schiffbau an. Jahrelanges arbeiten auf Werften oder im Maschinenraum der Schiffe gaben meinen Ohren den Rest. Ich fing eine neue Arbeit an, diesmal im Kundendienst für Hausgeräte und Gewerbemaschinen.
 
1984 kam der erste Hörsturz mit 6 Wochen Krankenhaus und diversen Untersuchungen. Ich bekam mein erstes Hörgerät, ein „Im Ohr“ Gerät. Aber irgendwann reichte die Leistung der Geräte nicht mehr. Die Geräte wurden größer und immer teurer, hinzu kamen sehr viele Schwindelanfälle, die mich auch immer öfter bei der Arbeit überraschten. Ich wurde mehrmals mit einem Rettungswagen ins nächste Krankenhaus gefahren, wo ich dann Infusionen bekam. Irgendwann wurde ich in den Innendienst versetzt. Aber die Schwindelattacken wurden nicht besser. Die Diagnose lautete „Morbus Meniere“. Ich reichte Erwerbsunfähigkeitsrente ein und bekam eine Zusage. Von heute auf morgen musste ich meine Arbeit aufgeben. Zu Hause hatte ich meine Frau, die noch viele Jahre arbeiten musste und meinen Garten wo es immer was zu tun gab. Bis auf das Kochen habe ich auch den Haushalt gemacht. Der Schwindel und die Ohrgeräusche blieben. Die HNO Ärzte verdienten gut und verschrieben immer wieder teure Hörgeräte, die aber eigentlich nichts mehr brachten. Im Fernsehen sah ich im Jahr 2008 eine Sendung wo es um C.I. und um die Uniklinik Aachen ging. Ich schrieb an die Klinik und bekam einen Untersuchungstermin. Nach der Untersuchung wurde mir mitgeteilt, daß ich so gut wie taub bin und meine Hörgeräte nutzlos sind. Ihrer Meinung nach wäre ich gut für ein C.I. geeignet. Nach Rücksprache mit meinem Hausarzt (der in Kiel studiert hat) setzte ich mich mit der Uniklinik Kiel in Verbindung und bekam noch 2008 einen Untersuchungstermin.
 
Von nun an ging alles sehr schnell. Die O.P. wurde Ende 2008 durchgeführt, und der Oberarzt Dr. Brademann machte seine Arbeit sehr gut. Ein paar  Wochen später nach der Geräteanpassung und etlichen Einstellungen war ich doch sehr überrascht, was es alles zu hören gab. Ich hatte jahrelang nicht mehr telefoniert und rief jetzt meine Frau an. Sie war so überwältigt, dass sie am Telefon geweint hat vor Freude. Nach einer Woche stationärer Anpassung in der Audio Abteilung und Übungen mit der Logopädieabteilung war ich erst einmal total glücklich. Wieder zu Hause, habe ich sogar unseren Kater ganz laut schnurren gehört. Ich konnte wieder Musik hören, die Vögel zwitschern hören und alle meine Freunde waren überrascht was ich alles höre. Nach ca. einem Jahr und mehreren Besuchen in der Uniklinik Kiel überlegte ich, mir auch für die andere Seite ein C.I. einsetzen zu  lassen. Es kamen wieder Besprechungen und Untersuchungen dazu. Anfang 2010 wurde mir wieder vom Oberarzt Dr. Brademann ein zweites C.I. eingesetzt und ich bin seitdem mit meinem Hören sehr zufrieden. Auch mit der Abwicklung in der Audio Abteilung in der Uniklinik bin ich sehr zufrieden, denn ich werde immer bestens  betreut. Mit meinem Hörvermögen bin ich laut Aussage von der Audio Abteilung bei ca. 95%.
 
Ich werde seitdem sehr oft angesprochen und gefragt, was ich denn da am Kopf habe. Es gibt jedes Mal sehr viel zu erzählen. Ich kann jedem, der sehr schlecht hört, nur dazu raten, sich auf ein C.I. untersuchen zu lassen. Ich möchte noch hinzufügen, dass es für die Geräte inzwischen sogar Kunststoffhüllen gibt, mit denen man unbedenklich schwimmen gehen kann. Ich habe mir einen Skihelm gekauft, unter dem die Geräte bei Skilaufen geschützt sind, denn wenn man im Schnee stürzt und die Geräte fallen weg, sind sie sehr schwer zu finden. Und zu guter Letzt möchte ich noch  erwähnen, seit ich die Implantate habe, gibt es keine Schwindelattacken mehr. Toi ,Toi ,Toi.
 
Mit freundlichen Grüßen
Reinhard Schröder.
 
Reinhard Schroeder
Reinhard Schroeder
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