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Unser Weg zum Cochlea Implantat für unseren Sohn Levente

Von Thomas Röhrl

Levente ist am 07.03.2009 in Niederbayern geboren und seit Januar 2009 gibt es in Bayern (oder Deutschland) das Neugeborenen-Hörscreening. Unser Sohn war von Anfang an „auffällig“. Das Screening wurde wiederholt und wir wurden von A nach B geschickt.

Als frischgebackene Eltern war das eine schwierige und anstrengende Zeit der Ungewissheit, bis wir dann schließlich an der Uniklinik Regensburg gelandet sind und wir hier dann den Befund „Beidseitige Schwerhörigkeit an Taubheit grenzend“ bekamen.

Uns wurde mitgeteilt, dass unser Sohn ohne Cochlea Implantat (CI) die Lautsprache nicht erlernen würde und für uns brach eine Welt zusammen. Wir waren sehr kritisch und haben natürlich eine Zweitmeinung in München eingeholt, die den Befund aber bestätigte.

Gleich nach dem Befund und weil wir uns mit dem CI nicht anfreunden konnten, gingen wir zu einem lokalen Pädaudiologen in Deggendorf (Hr. Körber / Optik und Hörgeräte Stock), der unseren Sohn mit leistungsfähigen Hörgeräten versorgte.

Unser Kind machte Fortschritte, erlernte die Lautsprache und wir waren mit der hervorragenden Arbeit von Herrn Körber sehr zufrieden!

Levente bekam dann auch Frühförderung zu Hause, hier und an der Uniklinik in Regensburg kam immer wieder die Empfehlung „CI“.

Aber wir stellten uns die Frage: Wie soll jemand, der mit unserem Kind eine Stunde alle zwei Wochen Frühförderung bzw. alle paar Monate einen Hörtest macht, beurteilen können ob die Versorgung ausreichend ist.

Als Levente ins Kindergartenalter kam, stellte sich die Fragen wohin und wir entschieden uns für den Kindergarten am Institut für Hören und Sprache in Straubing.

Hier arbeitet eine sehr erfahrene Kindergärtnerin Fr. Schindler und nachdem sie eine längere Zeit mit unserem Kind gearbeitet hat, kam auch hier die Empfehlung „CI“. Wir akzeptierten diese Meinung und überwanden uns zum ersten CI auf der linken Seite (die schlechtere Seite).

Und kurz vor der Schule haben wir dann das zweite CI machen lassen. Ganz „easy“ und locker. Levente ging ins Krankenhaus, sagte: „Wir machen das zweite CI und morgen möchte ich einen Schweinebraten essen“. Das werde ich nie vergessen.

Wir haben die Entscheidung zum CI nicht bereut, Levente spricht deutlich und wie ein Wasserfallsmile.

Eine CI Implantation ist für Eltern ein riesiger Eingriff, denn es ist ja Ihr Kind. Jeder muss selber entscheiden, ob er das möchte oder nicht. Wir würden uns wieder dafür entscheiden.

Thomas Röhrl
Juli 2019