Bei meinem letzten Besuch im Kosovo Im April 2007 habe ich mich auch einmal mit Naim Llapi und seiner Familie in Peja getroffen. Ich wollte Naim, seinen Bruder und seine Eltern einmal wiedersehen und auch hören und schauen, was sich nach der Operation und der Anpassung des CI- Prozessors getan hat. Naim besuchte zu der Zeit regelmäßig zweimal die Woche die Mutter-Teresa-Schule für Hörgeschädigte in Prizren, wo er sein Hör- und Sprachtraining absolviert.
Das Tragen des CI-Gerätes gehört zu seinem Alltag und er hat große Fortschritte im Hören gemacht. Was mich am meisten gefreut hat: Ich habe einen völlig veränderten jungen Mann angetroffen, engagiert und offen im Gespräch, kommunikativ und zuhörend, interessiert und froh, mit einem wachen Blick und glänzenden Augen - ganz anders als bei meinem ersten Besuch vor einem Jahr, im April 2006, wo Naim teilnahmslos in der Runde saß, so als gehöre er nicht mehr dazu, isoliert, ohne Kontakt und ausgeschlossen aus jedem Gespräch mit einsamen, hoffnungslosen und traurigen Augen.
In der normalen Unterhaltung war er diesmal ganz da, er konnte mitreden und mitlachen, konnte auch, wenn mehrere Leute sprachen, einigermaßen gut am Gespräch teilnehmen. Schwierigkeiten hat er noch mit dem Telefonieren und auch mit dem Fernsehen. Da kommen für ihn zu viele Höreindrücke zusammen.
Ich habe ihn mit meinem bisschen albanisch weiter ermutigt: durim - Geduld, ushtrim - Übung, ngadale pak nga pak - langsam Schritt für Schritt.
Naims Vater als Familienoberhaupt sagte mir, ich solle allen herzlich danken, die seinem Sohn geholfen haben. Auch Naim hat mir ausdrücklich Grüße mitgegeben an alle und sich bedankt für alle Unterstützung und Hilfe.
Vielleicht werde ich im Sommer wieder Gelegenheit haben, in den Kosovo zu reisen. Dann werde ich Naim wieder besuchen. Schon jetzt habe ich den guten Eindruck: Unsere Hilfe hat sich wirklich gelohnt. Das Geld und die Hilfe ist gut investiert. Wir haben einen Menschen glücklicher gemacht. Ich bin sehr froh darüber. Danke!