Gaaanz weit weg in eine andere Welt… Das Ci ist mein neuer Gefährte seit April 2011.
Zu meiner Person: mein Name: Brigitte Stöppler, stark schwerhörig seit 30 Jahren, beidseitig. War und bin (nun noch einseitig) immer mit Hörgeräten versorgt, immer zufrieden, da nie aufgegeben und immer super Lösungen gefunden mit allen technischen Hilfsmitteln, die zur Verfügung standen. Nur irgendwann reicht eben auch das nicht mehr und das Manko konnte nicht mehr ausgeglichen werden. Und der Körper machte die ganzen Herausforderungen nicht mehr mit, er streikte an allen Ecken!
Im Dezember 2010 hatte ich einen Termin bei Prof. Stöver in der Uni Klinik zur Erstberatung wegen Ci. Ergebnis: na wenn das kein Fall für ein Ci ist, wer dann, aber das hatte ich schon 3-4 Jahre vorher gehört, als mal wieder das Gehör absackte, nun ja.
Das Procedere war mir durch intensive Rechereche schon ziemlich klar, ABER so viele Fragen bezüglich des eigenen Empfindens und des daraus resultierenden Verhaltens im Alltag, das hat mich sehr umgetrieben. Zumal ich ein etwas ungewöhnliches Familienleben führe.
Meine Standorte sind in Deutschland und in Asien, wo ich dann auch immer für mehrere Monate bin. Werde ich dort die Sprache verstehen, den Lärm bewältigen etc? Die Fragen für das persönliche Empfinden konnte mir Frau Kratz vom CIV Hessen bestens beantworten und somit einige Sorgen beiseiteschieben.
Das andere mußte ich mit mir selbst ausmachen und dann Entscheidungen fällen: ich bin rasch entschlossen und wenn es paßt, dann soll es auch losgehen. Am 03.03.2011 wurde operiert, am 11.04. der Prozessor eingestellt. Und ich war überrascht, wie gut das vonstatten ging. Die weiteren Lernfortschritte machte ich in Friedberg, im CIC, wo ich immer noch mit Freude hingehe, ein so tolles Team, das paßt .
War auch noch zur Reha in Bad Nauheim, wo es auch um eine Gesamtversorgung abseits des Alltags geht, was nicht zu verachten ist. Hier ist ebenfalls eine sehr gute Beratung. Nun wollte ich das nach 5 Monaten mit recht guten Ergebnissen genau wissen. Ich wollte zum ersten Mal mit Ci nach Asien fliegen. Machte mich schlau wegen Abläufen am Flughafen und im Flugzeug.
Bestellte mir bei der Fa Cochlear genügend Filter, einen Leihprozessor, eine Ersatzspule, ein Ersatz Audiokabel etc. Denn Erfahrungen mit den Hörgerätem in den letzen Jahren hatten gezeigt, dass es Sinn macht, solche Dinge im Marschgepäck zu haben, um nicht bei „Not“ ausfliegen zu müssen (was mir auch schon passiert ist). Also dann, in Frankfurt am XRay fragte ich, ob ich seitlich durchgehen könne, wegen des Implantates. Kein Problem, wurde dann „gründlich“ durchgecheckt, sogar Schuh und Strümpfe mußte ich ausziehen. Mein Gepäck lief durch, mich ließ man sitzen ohne Fußbekleidung!
Der Mensch am Ende des Bandes wartete ganz entnervt, wem denn die beiden Teile gehörten, denn er wollte nochmal etwas nachgucken. Als ich dann etwas nachdrücklicher wurde wegen der Schuhe, kamen die dann auch zurück. Der Sicherheitsbeamte wollte alles genau sehen in meiner Bordtasche, sieht schon kurios aus auf dem Screen, so viele Kabel und Zubehör in der Tasche (nehme meine ganzen Ci und Hg Zubehörsachen grundsätzlich in die Bordtasche), am Ende meinte er, eine Metallstange zu sehen: es war der Bügel meiner Sonnenbrille ….. Nach 40 Min war das geschafft… Dann lief alles wie immer.
Im Flugzeug beim Start und Landen nahm ich den Prozessor ab, wie geraten, es war alles gut. Der Umstieg in DOHA war problemlos, dort konnte ich am XRay seitlich vorbei, man schaute mich kurz an, winkte mich durch, kein Nachfragen, kein Abtasten, dort geht ALLES durch.
Endlich angekommen in Saigon, ging der Power Test dann im Alltag richtig los. Es ist heftig in solchen asiatischen Metropolen, was da auf das Ci Ohr einströmt. Habe mir schon das Lärmprogramm und im Gespräch mit einem Partner das Focus-Programm eingestellt, es war im Verstehen gut, auch in der fremden Sprache. Wirklich prima.
Aber die Belastung für den Hörnerv ist nicht zu unterschätzen. Das war heftig für mich und man sollte wohl etwas vorsichtiger dosieren!!! Heißt viel mehr Pausen einlegen (mir kamen meine selbst verordneten Pausen schon viel vor, aber scheinbar nicht genug).
Als ich dann auf dem Rückflug war, wollte der Beamte in Saigon am Flughafen meinen Ersatzprozessor sehr genau begutachten und hatte kein Verständnis, dass ich ihn NICHT durch das X Ray gejagt haben wollte. Da mußte ich härtere Maßnahmen ergreifen!
Trotz vorbereitem Hinweiskärtchen mit bildlicher Darstellung, er verstand das einfach nicht, wie auch. Heißt in Zukunft, ich mach mir mein Hinweiskärtchen zusätzlich in deutscher und englischer Sprache noch in asiatischen Sprachen, sonst könnte das irgendwann schief laufen. Man muß eben für alle mitdenken, das bin ich in Asien eh gewohnt.
Also Resumee: geht alles, nur etwas Vorbereitung und Zeit mitbringen und ruhig Blut. Was noch auffallend war: nach 2 Wochen mußte ich jeweils die Filter wechseln: hohe Luftverschmutzung und Luftfeuchtigkeit.
Nun muß ich erstmal verschnaufen, nochmal andere Einstellungen probieren und dann geht’s wieder los.
Also keine Panik alles kein Problem