Hallo, ich heiße Filiz Bostan und ich möchte von meiner Tochter und ihrem Leben mit dem Cochlea Implantat erzählen.
Ich hab eine Tochter, sie ist jetzt 14 Jahre alt. Sie ist mit 1,5 Jahren ertaubt. Sie war ein ganz normales Baby, sie konnte alle Töne hören und auch Mama und Papa sagen. Eines Tages bekam sie sehr starkes Fieber und konnte das, was sie gegessen und getrunken hatte nicht bei sich behalten. Am Anfang dachte ich, es ist nur eine Magen-Darmgrippe und ich war beim Kinderarzt, was aber nichts gebracht hat.
Der Kinderarzt hat uns ins Krankenhaus eingewiesen und die Ärzte dort haben sie da behalten. Sie hat dort Infusionen bekommen, hoch dosierte Antibiotika und Penicillin. Ich wusste nicht, ob sie eine Meningitis hat, die Ärzte haben auch nichts gesagt.
Wir waren fast eine Woche in der Klinik. Nach dem Klinikaufenthalt, sind wir in Urlaub gefahren. Sie war sehr komisch, hat nichts mehr gesagt, sie war sehr quengelig, so zu sagen. Der Urlaub war die Hölle für uns alle. Nachdem wir wieder nach Deutschland zurück kamen, waren wir wieder beim Kinderarzt zur Untersuchung.
Da hat der Arzt auch gemerkt, dass etwas mit dem Kind nicht stimmt und er hat uns zum HNO Arzt geschickt. Ein paar Tage später waren wir beim HNO Arzt, dort haben sie eine BERA gemacht, bei der heraus kam, dass sie 100 % gehörlos ist.
Es war für uns ein großer Schock! Dann waren wir beim Hörkakustiker und sie hat am Anfang Hörgeräte getragen. Je älter sie wurde, desto schlechter wurde auch ihr Gehör.
Deshalb haben wir uns beraten lassen über das Cochlea Implantat. Es war nicht leicht, auch wegen der möglichen Komplikationen einer OP und allem drum und dran. Dies alles hat uns schon Angst gemacht, ob sie, wenn sie das CI trägt, hören wird?!
Aber zum Glück ging alles super! Sie hat vor fünf Jahren das erste CI bekommen, weil die Krankenkasse nur eines übernimmt. Die Kosten für ein CI und ein Hörgerät wurden getragen von der Kasse getragen.
Es lief alles super, die Einstellung, alles! Sie ist in der Uniklinik Frankfurt operiert worden und die ersten Einstellungen wurden auch dort gemacht. Danach sind wir ins CIC Friedberg gefahren zur Rehabilitation, alle acht Wochen, manchmal für zwei Tage oder auch einmal länger.
Vor 3 Jahren hat sie ihr zweites CI bekommen, sie kommt sehr gut damit zurecht. Seit sie ihr CI trägt, redet sie auch vielJ Wir haben gekämpft, waren in Sprachtherapien auch für zuhause, haben wir spielerisch trainiert, es klappt alles gut!
Sie ging damals in die Gehörlosenschule in Frankfurt, aber da sie ein sehr schlaues und intelligentes Kind ist, durfte sie in eine Regelschule wechseln. Seit zwei Jahren ist sie nun bereits in einer Realschule!
Natürlich fragt sie mich auch immer, warum sie taub ist, wie es damals passiert ist und wir erklären es ihr dann auch. Aber sie ist nun groß geworden mit dem CI und natürlich nervt es sie auch manchmal, obwohl es eben doch wieder normal ist. Jetzt ist sie in der Pubertät und durch ihre langen Haare sieht man das CI auch nicht so sehr. Gebärden hat sie auch nicht verlernt!
Das ist meine Tochter Acelya Aydogdu und ihr Leben mit dem CI! Super, dass es so etwas gibt!
Filiz Bostan