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Ich bin im Jahr 2014 vollständig ertaubt. Das rechte Ohr war schon seit 2011 nach einer notwendigen OP vollständig taub. Erst bei der Voruntersuchung für ein CI kam heraus, dass man mir bei der Entfernung eines Akustikusneurinoms die Cochlea verletzt hat, welche vollständig verknöcherte. 

Aufgrund dieser Verknöcherung war am rechten Ohr nur noch die Implantation eines Hirnstammimplantats (ABI) möglich. Ich hatte Angst davor, gerade weil die Hörergebnisse nicht vorausgesagt werden können. Einige können lediglich Geräusche hören, wieder andere hören gar nichts damit.

Nur ein sehr geringer Teil der Menschen mit ABI können überhaupt Sprache hören und auch ohne Mundbild verstehen. Bei der Erstanpassung hatte ich dann das erste Erfolgserlebnis: Es konnten alle Elektroden bis auf eine aktiviert bleiben.

Das gab es seither noch nie in meiner implantierenden Klinik. Schon eine Woche danach habe ich mich an Musik herangewagt. Da ich von klein auf stark musikalisch veranlagt bin, hat mir diese am meisten gefehlt.

Das Leben hat wieder mehr Farbe bekommen, da ich meine Musik von vor der Ertaubung habe. Es ist so schön, endlich wieder weitgehend normal hören können. Ich bekomme heute noch eine Gänsehaut, wenn ich wieder ein Lied von diversen Erinnerungen aus der noch damals hörenden Welt anhöre und den Songtext verstehen kann.

Der nächste Schritt ist nun das offene Sprachverstehen. Ich bin gefühlt kurz davor, noch ist es jedoch etwas zu undeutlich.

Ich hatte keine direkten Erwartungen, nur die Hoffnung, dass es besser werden würde. Diese hat sich vollständig erfüllt, es hätte kaum besser laufen können.

Deswegen bin ich meiner implantierenden Klinik einfach nur sehr dankbar und hoffe, dass auch eine mögliche Implantation eines CI auf dem linken Ohr so gut laufen wird, dass ich wieder so normal wie möglich hören können werde.