Dank Cochlea Implantat zum Hörbuch-Junkie!
Von Sandra Hellmann
Ich bin mittlerweile 57 Jahre jung, verheiratet und habe zwei erwachsene Kinder, ein Enkelkind und einen Jack Russell Terrier.
Im Jahr 2010 fingen meine Probleme mit dem Hören an. Ich verstand nicht mehr alles, vieles wurde missverstanden. Bis dahin war ich normal hörend, aber niemand konnte sagen, woher mein Hörverlust kam.
Es kam, wie es kommen musste - die ersten Hörgeräte - groß, klobig, entsetzlich. Sie wurden angepasst und ich kam damit nicht klar! Also habe ich sie immer weniger getragen und letztendlich gar nicht mehr.
2016 ging ich dann zu einem neuen HNO-Arzt. Der nahm mich in seine Obhut und erklärte mir, dass man mit den Hörgeräten vielleicht noch etwas retten könnte und sagte, es wäre 5 vor 12, um die Sache anzugehen. Ok, ich habe auch eine tolle Hörakustikerin gefunden, die sich meiner annahm.
Ich habe dort mehrere Hörgeräte probiert, bis ich das finale Gerät gefunden wurde. In 2,5 Jahren wurden die Hörgeräte immer wieder nachgestellt, aber der Hörverlust auf der rechten Seite war nicht mehr auszugleichen.
Der HNO-Arzt meines Vertrauens riet mir zum Cochlea Implantat (CI). Der Termin war schnell gemacht, die Tests ebenfalls. Das Fazit: auf jeden Fall implantieren.
Das Gerät meiner Wahl ist das Cochlear CP1000, weil er einen großen Akku hat! Ich bin selbstständig und muss meine Patienten verstehen - es gab kein Zurück mehr.
Ich freute mich auf den OP-Tag. Die Frisur war ruiniert, dicker Kopfverband - alles klar es kann los gehen. Am Tag nach der OP traf sich im Krankenhaus die Selbsthilfegruppe der Hörschnecken. Sie hatten dort ihr monatliches Treffen. Da bin ich mit Einverständnis des Professors hingegangen.
Nach vier Wochen dann die Erstanpassung. Schön behutsam - erste Töne waren zu verstehen - wöchentlich wurde nachgebessert. Ich selbst war voll motiviert.
Ich habe mir Lernkarten geschrieben 2 Silben, 3 Silben… Ich habe mit meinem Mann gespielt - er hat sie vorgelesen- ich habe versucht, sie zu verstehen… Für mich ging die Zeit extrem schnell rum, bis zum ersten vollständigen Hören.
Natürlich gab es immer wieder Worte, die ich nicht verstanden habe, aber es funktionierte wirklich gut. Auch meine Patienten haben den Fortschritt bemerkt.
Mittlerweile bin ich beidseits implantiert und glücklich damit. Das Hören ist so schön! Die zweite Seite wurde bereits nach 10 Tagen angepasst und ich konnte sofort ganz viel verstehen. Das ist vielleicht nicht die Regel, aber ich habe viel dafür getan. Mittlerweile bin ich ein Hörbuch-Junkie.
Ich kann diesen Eingriff immer nur empfehlen, sicherlich ist es nicht immer einfach- aber die Veränderung durch die Implantate ist gravierend.
Sandra Hellmann
Podologin
November 2025