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Angefangen mit dem ersten CI hat es im April/Mai 2012, denn ich bekam den Opus 2 von MED-EL auf der rechten Seite. Links war ich damals noch Hörgeräteträger. Auf dem rechten Ohr habe ich vorher nie etwas gehört, denn selbst mit Hörgerät war hier nie etwas zu machen.
 
Nach der CI Implantation im April 2012 in Mannheim bin ich zur Erstanpassung nach 4 Wochen nach St. Wendel. Da wurde das Fundament gelegt, worauf man die Reha im August 2012 weiter ausbaute. Laut meiner damaligen Logopädin in der Bosenberg Klink habe ich vom Beginn der Reha bis zum Ende einen Quantensprung gemacht. Die Reha dauerte insgesamt sechs Wochen. Mir wurde empfohlen mindestens ein viertel Jahr zuhause noch einmal pro Woche zur Logopädie zu gehen und noch weiter üben. Es wurde ein dreiviertel Jahr daraus.
 
Nun zu meinem beruflichen Hintergrund, ich arbeite in einem Holzverarbeitungsbetrieb und bekanntlich geht es da sehr laut zu, Maschinenlärm hauptsächlich ; Kompressor sowie Arbeiten mit dem Druckluftnagler, usw. Ich musste in dem Lärm das CI immer abschalten. weil mir alles zu laut war und nur bei Gesprächen habe ich das CI wieder eingeschaltet. 
 
Im Oktober 2013 entschloss ich mich zur 2. CI OP links, aber leider konnte zu dem Zeitpunkt nicht implantiert werden, da man im Innenohr ein verstecktes Cholesteatom gefunden hat. Somit musste erst das Innenohr saniert werden. Ich war schon etliche Male an beiden Ohren operiert worden.
 
Die OP hatte natürlich eine Nebenwirkung hervorgerufen, denn der Gesichtsnerv lag vollkommen frei, nur mit einer dünnen Hautschicht bedeckt. Dort, wo die Ärzte den Nerv in ein Bett gelegt haben, hat der Nerv verrückt gespielt. (Nervus Facialis Parese). Ich konnte das linke Auge nicht richtig schließen und der Mund war etwas schief. Ich bekam einen Uhrglasverband auf das linke Auge, damit das Auge nicht austrocknet, da die Funktion des Blinzelns gestört war.
 
Anstatt drei Tage im Krankenhaus, war ich eine ganze Woche drin, 2 x täglich Cortison Therapie und eine Anleitung, um die Gesichtszüge zu trainieren. Zuhause ging ich dann zur Logopädin und da wurde das Training unter professioneller Anleitung weiter gemacht, Kälte, Wärme, Strom usw., damit der Nerv aktiviert wird. Er hat sich auch weitgehend wieder erholt.
 
Im Juli 2014 konnte dann die geplante 2. CI Implantation durchgeführt werden. Da MED EL einen neuen Sprachprozessor(Sonnet) auf den Markt brachte, habe ich mich wieder für MED EL entschieden, andernfalls hätte ich mich für Cochlear entschieden (N6).
 
Erstanpassung und Reha waren wie gehabt.  Nachdem ich das neue CI über ein Jahr schon hatte und einen gewaltigen Unterschied zum Opus 2 bemerkte, vor allem im Lärm auf der Arbeit, entschloss ich mich im Januar 2016 das Sonnet auf der Opus Seite zu testen. Schon beim Aktivieren des Sprachprozessors auf der rechten Seite merkte ich sofort einen Unterschied. Besseres harmonieren mit dem CI links, auch ein angenehmerer Klang. Nach dem Ende der Testphase mit dem abschließenden bekannten Hörtest lagen Welten zwischen dem Opus und dem Sonnet, der Hörtest mit dem Sonnet um Klassen besser.
 
Also wurde bei der Krankenkasse ein Antrag aufm Kostenübernahme des neuen Sprachprozessors gestellt. Nach einigen Wochen bekam ich von der Uni Klinik Mannheim Bescheid, der neue Prozessor ist da! Ich habe mich riesig gefreut und schon einen Termin in der Uni Klinik Mannheim zum Anpassen vereinbart. Dann kam in derselben Woche der Dämpfer von der Krankenkasse, der medizinische Dienst lehnt das ab, da die Informationen etwas dürftig sind. Es mussten noch verschiedene Unterlagen nachgereicht werden. Ich musste auch selbst einen Bericht schreiben, welche Vorteile mir der neue Prozessor bringt gegenüber dem alten. Ich habe das mit dem Lärm im Betrieb erwähnt, mit dem Ausschalten von dem alten Prozessor, vor allem wenn mit dem Druckluftnagler gearbeitet wird und das es immer so knallende Geräusche gibt und mir diese im Ohr weh tun, was mit dem Sonnet nicht der Fall ist, die bessere Kommunikation , Flurförderfahrzeuge usw. Im Juni erfolgte dann die Kostenzusage von der Krankenkasse! Da war die Freude bei mir dann wirklich groß.
 
Heute bin ich froh diesen Weg trotz aller Widerstände und Probleme gegangen zu sein und kann jeden nur ermutigen, sich regelmäßig auch über Verbesserungen im aktuellen Hören zu informieren.