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Opa im Glück…

oder Erwachsene dürfen nicht ins Bällebad

Von Barbara Oconnor-Harold

Es war an einem tollen Freitag, als wir mit unserem Enkelsohn wieder mal ins benachbarte Bayern zum Einkaufen fuhren. Ein großes Kaufhaus lockt nicht nur mit Angeboten, nein, dort gibt es auch eine Spielecke und ein Bällebad, also nichts wie hin.

Nach dem Einkauf machten Opa und Oma es sich in den Sitzmöbeln bequem und klein Angelo sprang mit Freude ins Bällebad. Da zahlreiche Kinder im Bällebad spielten, flogen die Bälle nur so durch die Gegend und auch beim Eingangsschlitz heraus. Oma hatte mächtig zu tun die Bälle wieder zurück zu befördern. Nach einer halben Stunde wurde es dann aber auch wieder Zeit, dem Spieleparadies Lebewohl zu sagen.

Schock schwere Not, in der ganzen Routine sahen wir, dass das CI bzw. der Sprachprozessor unseres Enkelsohnes nicht mehr an seinem Platz war. Nun hieß es Ruhe bewahren, es musste ja im Bällebad sein. Die anderen Kinder wurden höflich herausgebeten und dann zwängte Opa sich schon ins Bad, um nach dem Sprachprozessor zu tauchen.

Wenn es nicht so ernst gewesen wäre, schon fast komisch, wie er versuchte Hunderte von Bällen irgendwie auf eine Seite zu bewegen und darunter nach dem teuren und lebenswichtigen Teil zu suchen. Es dauerte natürlich auch nicht lange, bis der erste Shopbesucher uns sehr bestimmt darauf aufmerksam machte, dass das Bällebad ausschließlich für Kinder sei. Einem Menschen zu erklären nach was man sucht, gestaltet sich ebenfalls nicht viel einfacher. Kurz bevor wir aufgeben wollten, um in der Geschäftsleitung um Kompletträumung des Bällebades anzusuchen, tauchte Opa auf, in der Hand das CI. Wer nicht Besitzer eines solchen Teiles ist, kann sich die Freude über das Auffinden des selbigen kaum vorstellen.

Last but not least - Opa im Bällebad... was gibt es Schöneres… ein weiteres Abenteuer mit einem Enkelsohn, der ein CI hat.

Ganz liebe Grüsse
Barbara Oconnor-Harold

 

BONUSMATERIAL

Der Abend an dem Opa um Jahre gealtert ist...

Ein toller Enkeltag geht dem Ende zu. Opa und Enkelsohn gehen zum Bus und holen die Oma ab, die von der Arbeit kommt. Fröhlich machen sie sich auf den Heimweg. Zuhause angekommen, die Jacken aus und zum liebevoll vorbereiteten Essen.

Ein kreidebleicher Opa bemerkt: Das CI ist nicht am Kopf vom Enkel. Panik entsteht. Wir rennen sofort los, um den Weg abzusuchen. Kopfkino arbeitet auf Hochdruck, wie erklären wir es den Kindern, wie kommunizieren wir mit unserem Enkelsohn, ohne CI, woher nehmen wir das Geld für ein neues Gerät. Wie konnte es passieren, es war doch gerade noch da.

Die Suche verlief ohne Erfolg. Ich beruhigte meinen Mann, wir drucken Flugblätter, vielleicht gibt es einen ehrlichen Finder. Wir schnallen den Gürtel enger, Urlaube gestrichen, es wird sich schon ein Wunder auftun.

In all der Panik und unserer Sorge saß klein Angelo ruhig am Tisch und genoss sein Essen. Wir versuchten ihm zu erklären, was da nun passiert ist, er kann mit dem Hörgerät am linken Ohr ja auch ein wenig hören. ER meinte nur, Opa da hängt es doch... und da war es, beim Tragen des Enkelsohnes blieb es wohl irgendwie am Knopf der Jacke hängen... und da wir es nur am Ohr bzw. Kopf des Kindes gesucht hatten, habe wir beide nicht auf die Jacke des Opas geachtet.

Man kann sich kaum vorstellen, wie groß unsere Freude ist und dass wir nun versuchen, es mit Klebebändern/Pflastern zu fixieren. Der nächste Kauf wird das dafür vorgesehene Stirnband sein, welches leider bereits mehrfach "verloren" ging. Eines können wir euch sagen, Kinder mit CIs sind die besten, sie halten einen auf Trab und jeder Tag ist ein neues Abenteuer.