Meine Erfahrungen mit meinen beiden Cochlea Implantaten
Von Wiebke
Als ich langsam immer schlechter hörte, war schnell klar, dass es auf ein Cochlea Implantat (CI) hinausläuft. Das war eine sehr stressige Zeit, da viele Tests anstanden und ganz viele Gespräche stattfanden. Und ich mitten drin hatte Mühe alles zu verstehen.
Als es 2014, ich war damals 14 Jahre alt, dann soweit war und ich das Gespräch hatte im Krankenhaus, wuchs meine Nervosität. Ich habe mich dazu entschieden beide Seiten gleichzeitig operieren zu lassen. Dann habe ich es komplett geschafft, dachte ich.
Der Tag X kam und ich war unfassbar aufgeregt, da ich wusste, die Narkose dauert lange und ich hatte einfach wahnsinnige Angst vor Schmerzen und ob ich das alles so überstehe. Nach der Operation habe ich den ganzen Tag geschlafen und am nächsten Tag hatte ich starke Schmerzen. Ich habe mich total gefreut, als ich nach Hause durfte. Aber dann hat sich die linke Seite immer wieder entzündet und ich musste zweimal not operiert werden. Dabei haben sie mir das Gerät herausgenommen, da es mit Bakterien befallen war. 2015 wurde mir dann ein neues Gerät eingesetzt. Da war ich entspannter vor der OP.
Leider habe ich bis heute Probleme mit der linken Seite. Dafür läuft es mit der rechten Seite umso besser. Die Reha war super. Die hat mir viel geholfen, aber es war auch anstrengend nach der Schule noch zwei Stunden zur Reha zu gehen.
Die Kommunikation war ebenfalls ein Hindernis, da ich direkt beidseitig nichts mehr gehört habe und meine Eltern keine Gebärdensprache können. In der Schule war es ebenfalls schwierig aber machbar. Zuhause hat man sich dann mit Stift und Papier geholfen.
Die OP zu machen war kein Fehler, aber ich würde es nicht noch einmal beidseitig in einer OP machen, sondern nacheinander, damit man noch kommunizieren kann und nicht so ganz hilflos durch die Welt geht.
Es hat mein Leben verändert, in dem ich wieder Geräusche hören kann, die ich vorher nicht mehr hören konnte und das erfüllt mich mit Glück.
Wiebke
Mai 2021