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Tagebuch HÖREN

 
 
 
 
„Viel hat der Mensch erfahren seit ein Gespräch wir sind und hören können“
  Hölderlin

Anamnese bis zur CI-Implantation am 25.10.2005 in der Goethe-Universität Ffm bei Prof. Dr. Gstöttner

12 / 1992 64 Jahre alt. Erstmals Hörhilfe beidseitig. Fabrikat Quattro Select 
Hörverlust Sprache re 35 dB, li 25 dB

Schallempfindungsschwerhörigkeit
Komme mit Hörhilfe sehr gut zurecht, höre wieder „normal“

12 / 1996 re taub , Hörhilfe bringt nichts mehr. Hörverlust re 70 dB, li 30 dB
Hier beginnt meine Leidensgeschichte, die sich von Jahr zu Jahr steigert.
Fehlendes Richtungshören ist das kleinste Übel. Aber wachsende Probleme bei Gesprächen mit Störgeräuschen und auch schon in ruhiger Umgebung mit 6 und mehr Personen, wenn mehr als eine Person spricht.
01 / 1999 li neue Hörhilfe Fabrikat Piconet 2 von Phonak analog, mit Fernbedienung
08 / 2002 Besuch der Uniklinik Würzburg. Prof. Dr. Helms mit der Frage nach möglichem Eingriff re um wenigstens wieder die Verwendung einer Hörhilfe zu ermöglichen. Antwort: Nein, aber wenn sich li weiter verschlechtert, dann wäre re eine CI-Versorgung zu diskutieren. Die vorhandene Hörhilfe könnte aber deutlich besser eingestellt werden. Der hervorragende Akkustiker der Uni könnte evtl. helfen
8 - 9 / 2002 Mein Akkustiker konnte keine Besserung mit der vorhandenen Hörhilfe Piconet2 analog erreichen. Deshalb 2 neue Fabrikate Phonak Claro digital und Siemens digital getestet. Ohne Besserung. Deshalb vom Angebot Uni Würzburg Gebrauch gemacht. Brachte aber auch nichts.
10 / 2002 Hörtraining bei Frau Petra Speth, Aschaffenburg-Schmerlebach
01 / 2003 Teilnahme am Pilotprojekt zum Thema „Hörtraining und Radio hören“ in 
Zusammenarbeit mit Hessischem Rundfunk (Frau Katja Bergmann, Physiotherapeutin und Frau Petra Speth, Sprachtherapeutin.)
03 / 2003 Versuch, das li gehörte zusätzlich nach re zu übertragen, um Richtungshören zu ermöglichen und evtl. Verständigung allgemein zu verbessern. Ohne Ergebnis.
09 / 2003 Einsatz eines Sennheimer-Kopfhörers für TV-Übertragungen. Ermöglicht mir unabhängige Lautstärkenregulierung. Höre damit aber auch nur links.
11 / 2003 Versuch zur Probe mit Phonak Funk-Richtmikrophon für Unterhaltung bei Störgeräuschen oder zu großer Distanz zum Sprecher. Für Letzteres brauchbar, aber bei Störgeräuschen ohne Ergebnis.
20.07.2005 Erste Konsultation Goethe Uni Ffm Prof. Dr. Gstöttner. Er emfiehlt CI re. Die Voraussetzungen wären gegeben (Hörnerv ok)
05.08.05 Gespräch mit Frau Krott von der Selbsthilfegruppe Würzburg
15.08.05 Gespräch mit Herrn Schwaninger vom CIV HRM e.V.
21.08.05 Oh Schreck: Es ist Sonntag, Goldene Hochzeit, wir haben 30 Gäste eingeladen und morgens hat die Hörhilfe – erstmals seit ich sie trage – den Geist aufgegeben. Trotz Sonntag konnte ich bis Mittag Ersatzgerät besorgen und einstellen lassen.
02.09.05 1. Besuch CIC Friedberg. Termin mit Sprachtherapeutin Frau Bumann
04.09.05 Besuch einer Veranstaltung von Advanced Bionics in Goethe Uni Ffm.
Vorträge von Herrn Weßel, Frau Dr. Silke Helbig, Oberärztin der Uniklinik
Und Erfahrungsbericht einer Mutter, deren Kind beidseitig implantiert ist. Während anschließendem Imbiss ausreichend Gelegenheit das Fabrikat Auria kennen zu lernen, sowie Frau Dr. Helbig wie Hörgeschädigte zu befragen.
21.09.05 2. Besuch CIC Friedberg für „Kaffeerunde“ der Selbsthilfegruppe
Herr Lehning von Med El hält ein Kurzreferat. Vorher hatte ich ein ausführliches Gespräch über Med El, eines der 3 zur Entscheidung anstehenden Fabrikate.
18.10.05 3. Besuch CIC Friedberg. Termin mit dem Leiter des CIC Prof. Dr. Diller
Habe im Wesentlichen die gleichen Fragen wie schon an die Sprachtherapeutin gestellt. Was kann ich nach der CI-Implantation erwarten? Soll ich mir das mit meinen 77 Jahren wirklich antun? Die Antwort war – ausnahmslos von allen Befragten – ja.
Termin mit Frau Erseker von Cochlear (Nucleus) um auch noch das 3. CI-Fabrikat kennen zu lernen.
19.10.05 Entscheidung für das Fabrikat von Advanced Bionics.
25.10.05 OP Goethe Universität Ffm Prof. Dr. Gstöttner
Außer Schwindel keinerlei Probleme, keine Schmerzen
28.10.05 Entlassung
03.11.05 Fäden ziehen
16.11.05 Letzte Kontrolle der Wunde. Zufriedenstellend. Aber Schwindel noch immer
01.12.05 Erstanpassung des Auria durch die Herren Weßel und Weiß in Ffm.
Bin euphorisch positiv. Höre etwas auf dem 10 Jahre tauben Ohr. Kann mich ohne Hörhilfe links überraschend gut verständigen. Das geht aber auf 3 Komponenten zurück
1. linkes Ohr vorübergehend ohne Hörhilfe
2. vom Mund ablesen
3. rechtes Ohr mit CI-Versorgung
Wenn ich linkes Ohr dicht mache und nicht auf Mund schaue verstehe ich Null.
20.12.05 Zweitanpassung durch Herrn Weiß in Ffm. In den 2 Wochen seit der Erstanpassung leider keinerlei Fortschritte zu erkennen Das linke Ohr ist ohne Hörhilfe für das Verstehen unverändert viel mehr beteiligt als ich erwartet hatte. Wenn ich das linke Ohr abdecke, höre ich rechts viele Geräusche, aber Sprache unverständlich
Also noch keine nennenswerte Verbesserung, aber das rechte Ohr wird zunehmend auf „Ankunft“ vorbereitet.
06.01.06 1. Schulung CIC Friedberg bei Frau Bumann. Bis hierher seit der Erstanpassung keine erkennbaren Fortschritte gemacht. Test im Sprachlabor mit ausgeschaltetem linken Ohr. Selbst Zahlen kaum verständlich. Hausaufgaben: Zahlen von 0 – 5 und 50 – 100 und einige Uhrzeiten wie 20 Uhr 15 usw. vorsagen lassen, die Zahl aber noch vorher wissen. Wie hört sich das an? Manche Zahlen gehen schnell relativ gut, z.B. 8, manche ausgesprochen schlecht, z.B. 7 und 4. Nach 3 Tagen kann ich mit abgedichtetem linken Ohr, aber auf Mund schauen, Zahlen verstehen ohne sie vorher zu wissen. Ohne Mundlesen nur 50%
Soll Termin zur Drittanpassung in Ffm. vereinbaren und den ausgedruckten Hörtest mitnehmen. Das wenn möglicht vor der nächsten Schulung.

09.01.06
Drittanpassung durch Herrn Weiß in Frankfurt. Die tiefen Töne unverändert, die hohen Töne verstärkt. Insgesamt etwas lauter. Herr Weiß möchte nicht zu viel in einem Schritt nachstellen, das würde mich überfordern. Aber weitere Nachbesserungen step by step kommen.
1. Programm neue Einstellung
2. Programm Einstellung wie nach 2. Anpassung
3. Programm Einstellung wie nach 1. Anpassung

Werde ab jetzt Tagebuch führen und die Fortschritte dokumentieren…

Fortsetzung folgt…

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