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CI-Tagebuch

Hier nun der AUSSERORDENTLICHE TAGEBUCHBERICHT

MONTAG, 11.9.06 Tag 1 der Erstanpassung

Ich sollte morgens um 10.00 Uhr im Mutterhaus in Trier sein. Dort sollte die Erstanpassung meines Med-El durch Herrn L. Lehning stattfinden. Fr. Radermacher (Hörgeräte-Akustikerin und Geschäftsführerin und Med-El Partnerin der Firma Autec in Trier) und der Oberarzt Herr Dr. Kaldenbach (verantwortlicher CI-Operateur) sollten ebenfalls anwesend sein.

Ich war schon sehr aufgeregt. Es stellten sich 100 Fragen. Wie wird das Hören mit Med-El. Kann ich an meine alten Hörerfolge von und mit Advanced Bionics anknüpfen? Tja und ich war auch eigentlich schon recht demoralisiert. 8 Wochen insgesamt (seit dem Ausfall des Implantats).

Die Stille hatten mich zuletzt doch sehr deprimiert.

Fr. J. eine 74jährige Damen die 2 Tage vor mir operiert worden war, war auch anwesend.

Dann endlich Technik. Einiges wurde aktiviert und .... JETZT ICH WAR AUF SENDUNG....was für ein Gefühl!!!!

Und... ich hörte sofort und war überrascht über den guten Klang, den ich sofort hatte. Kaum blechern... und keine störenden Nebengeräusche... kein klingeln, nichts.... ich war erleichtert, denn die Erstanpassung meines AB war mir noch sehr gut im Bewusstsein.

Ich hatte dann noch Hörtraining, Hörprüfung, noch eine Feineinstellung, sogar Massage zur Entspannung gab es und noch mal eine Stunde Logopädie.

Im Laufe des Tages stellte ich fest, dass ich schon wieder recht gut kommunizieren konnte und war weiterhin überrascht, wie angenehm alles klang. Ab 16.00 Uhr Freizeit, ich traf mich in Trier mit einem alten Freund... alles zu hören, stimmte mich froh. Schon jetzt fiel mir auf, dass ein Auto wie ein Auto klang... sämtliche Umweltgeräusche waren sehr, sehr angenehm. So angenehm jetzt schon, wie ich sie mit AB nie hatte? Die Sprache allerdings war noch nicht so gut zu verstehen... aber es gab ja den

2. TAG DER EINSTELLUNG DIENSTAG 12.09.06

Herr Lehning hatte in Aachen eine Autopanne und Dr. Kaldenbach fragte, ob es mir recht wäre, wenn er mich einstellen würde? Ich hatte damit kein Problem und schilderte was mir aufgefallen war... und dass die Sprache mehr in den Vordergrund gerückt werden müsste.

Es war der zweite Tag und ich hatte jetzt schon so einen tollen Klang wie nie zuvor, keinerlei blecherne Töne... nichts... und dann das (wir haben es dann so "getauft")…
DAS KALDENBACH-PROGRAMM: ES WAR PERFEKT

Ich verstand einfach alles, das Hörtraining, die Hörprüfung, es lief phantastisch. Am frühen Nachmittag stellte mich der "Chef" Dr. Schwerdtfeger, seinen Studenten vor UND ICH VERSTAND ALLES!!!!

Mit fremden Menschen in einem großen Raum zu kommunizieren.... das war mir seit Jahren nicht möglich gewesen.

Am Nachmittag war Herr Lehning dann wieder zur Feineinstellung da und es wurde zusammen entschieden, dass ich das Kaldenbach-Programm erst einmal in der "Realität" draußen ausprobieren sollte.

Was soll ich euch sagen.... ich wollte zu Interbook, eine Freundin, die dort arbeitet, besuchen. Ich bin Rotz und Wasser heulend durch die Stadt gegangen... SO SCHÖN KANN HÖ-REN SEIN???? Autos waren Autos, Menschen waren Menschen, ich konnte differenziert alles hören und es war mir angenehm!!!! Kein Stress, wie sonst... kein Ausschalten des CIs, weil der Lärm unerträglich wurde. Ich kam bei Interbook an und Manuela meinte..."Mensch Gisi, jetzt sag´nicht, dass das neue CI auch Sch...ist." Und ich konnte sagen, dass ich vor lauter Glück am heulen bin.

Es gibt so viele Glücksmomente im Leben.....das hören mit dem Med-El kann ich nur mit der Geburt meiner Kinder vergleichen, besser kann ich dieses Gefühl nicht vergleichen.

Ich suchte mir mitten in Trier ein Plätzchen. Es gab eine Wahlveranstaltung und ich konnte zuhören und verstand alles! Am zweiten TAG!!! Es spielte eine Band und ich hörte Musik..... ich habe mit AB nie Musik hören, bzw. umsetzen können. Am 12.9.06 habe ich mich sogar in den Schlaf geheult.

DER DRITTE TAG MITTWOCH 13.09.2006

Ich berichtete und alle waren begeistert. Ich genoss es so unendlich.... das Hören, ihr glaubt es nicht.

Ich, die ich mich jahrelang über diese "CI-Wunderhören-Geschichten" in der Schnecke aufgeregt hatte... ja ich, ich konnte jetzt selber solch eine Geschichte erzählen. NIE IM LEBEN HÄTTE ICH DAS GEGLAUBT!

Meine Hörprüfungen verliefen super... Fr. Radermacher schloss mich auch an einen CD-Player an, ich hörte Musik.

TAG 4 und TAG 5 verliefen ähnlich toll. Ich hörte alles, meine Hörkurven sind unvergleichlich gut und jetzt.... davon weiß noch niemand was... ich habe endlos in den letzten 2 Tagen telefoniert. Herr Lehning hatte mir zwar erklärt, wie man mit dem Opus 1 telefoniert und meinte, dass das evtl. etwas schwierig und vielleicht auch noch zu früh sein könnte.

PUSTEKUCHEN, ES HAT SUPER GEKLAPPT

Gestern war ich dann mit den Kids in Trier shoppen.... und dann haben wir spontan beschlossen ins Kino zu gehen... die Kids waren so was von begeistert... die Mama am Samstag mit ihnen in Trier, obwohl es super voll überall war und die Mama hat es so richtig genossen??

Also ab mit Gisi ins Kino! Wir haben uns "Das Parfüm" angesehen und ich habe alles verstanden. Alina (meine 16jährige Tochter) meinte nur.... Mensch Mama, du bist ja voll die Coolste! Sie haben auch Stichproben gemacht.... so nach dem Motto... was hat er jetzt gesagt???

Das Alles hört sich jetzt zwar an... fast zu schön um wahr zu sein, aber ich selber kann es nicht fassen, wie gut es geht. All die Jahre, war ich ja auch zufrieden. Ich dachte, Ok das CI ist eine tolle Sache und so wie ich höre, ist es vollkommen in Ordnung. Vieles kannst du zwar nicht, aber damit hatte ich mich arrangiert und jetzt DAS!!!

Ich habe das Gefühl, ich höre so gut wie zuletzt mit Mitte 20, als die erste Schwerhörigkeit festgestellt wurde und ihr glaubt gar nicht, wie sehr ich mich auf mein zweites Med-EL freue.

Und auch anderes...

So supertoll es in Freiburg war...so unglaublich gut ist es auch in Trier. Nie zuvor, habe ich mich medizinisch so gut aufgehoben gefühlt und die Fürsorge dort, die ich durch Herrn Dr. Kaldenbach, Herrn Lehning, Fr. Radermacher, aber auch vom ganzem Team erfahren habe,
das hat mich wirklich tief berührt.

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