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Kleiner Bericht über meine CI-Operation und Krankenhausaufenthalt

Alsooo… am 23.01.2006 wurde ich eingeliefert. Nach Aufnahme, div. Vorgesprächen und abschließenden Untersuchungen blieb ich dann da und hatte ein nettes Bett in einem 2-Bett-Zimmer.

Abends kam dann noch der Chirurg und der Audiologe (letzterer kümmerte sich schon um die Voruntersuchungen, Procedere, und wird dann mein Hörenlernen betreuen). Darüber hab ich mich sehr gefreut, weil ich mit beiden schon in den Vorgesprächen sehr gut klar kam. Hier konnte ich noch die letzten, mir wichtigen, Fragen zu Schmerzmitteln, OP usw. loswerden und die beiden Herren verließen mich in der Gewißheit, dass alles gut würde.

So richtig Muffensausen hatte ich erst am Dienstag, als ich dann in den OP gefahren wurde. Dort wurde ich in ne Decke eingemummelt, zur Narkose gefahren und nachdem Kanüle 1 in meiner linken Hand steckte, hab ich nix mehr gemerkt. Das war gegen 8 Uhr… So ca. 16 Uhr bin ich aufgewacht und dachte: Oh schön, überstanden.

Dann hab ich gemerkt, dass ich im Wachraum war... sehr winziger Raum und sechs Betten drin... wie ne Säuglingsstation… nur eben für Erwachsene. Hab ich doch gleich als erstes gefragt, ob denn nun alles vorbei wäre, so beduselt wie ich war… und dann hab ich wieder n Schmerzmittel bekommen, was mich weiter dösen ließ. Da mir ja u.a. gesagt wurde, dass es u.U. zu einer Gesichtsnervverletzung und damit zu einem hängenden Mundwinkel kommen könnte, hab ich erst mal gegrinst und an mir im Gesicht rumgetastet. Pühhhhhhhhh! Alles paletti und übel war mir auch nicht.

Sooooo... hm... was nur dumm war, mein Herz galoppierte mit 135 Stundenkilometern rum, statt sonst mit 80. Nun hab ich eben Monitoring und Beobachtung am eigenen Leibe erfahren. Jedenfalls lag ich nun da, so im Gitterbettchen, Decke vom OP und meine Bettdecke und das Herz wollte einfach keine Ruhe geben. So gegen 18 h sind dann meine Mutter und mein Freund nacheinander mal kurz in den Wachraum gekommen, so dass wir prima reden konnten. Später haben mir die Schwestern beide Decken mal weggenommen und mir nur Bettlaken als Decke gegeben, was mich schon aufatmen ließ. Und Durst hatte ich…und durfte nicht trinken... schnüff… aber Feuchtigkeit hatte ich bekommen. Dann nach ner Flüssigkeit durch den Tropf wurde es etwas besser, reichte aber bis 21 h nicht aus, wieder auf die Station zu kommen.

So bin ich dann mit Blutdruckmanschette, Urinkatheter auf die Intensivstation verfrachtet worden. Ich „empfehle“ das jedem, der helle Nächte haben möchte… Aber ich muß sagen, alle haben sich rührend um mich gekümmert, auch was die Verständigung anging (Aufschreiben oder deutlich und kurze Sätze). Angst hatte ich eigentlich nicht, ich war guten Mutes, dass alles wieder gut wird. Nur wusste ich eben nicht, wie ich liegen sollte und der Druckverband mit eingebauter „Nackensperre“ tat sein übriges dazu… und eben das ganze übrige Überwachungszubehör dazu. Aber ich war trotzdem ganz froh, dort zu sein, weil ich doch immer was brauchte…und endlich meinen Durst stillen konnte…aufatm*

Nachts um eins wurde ich dann endlich wieder in mein Zimmer befördert und war mehr als erleichtert. Die Nachtschwestern haben mich dann wieder zu einem funktionierenden Menschen gemacht, bis auf die Kanülen in der Hand. Dann durfte ich endlich mal aufs stille Ört-chen, natürlich mit Hilfe der Schwestern. Mensch, Leute, war mir schwindelig. Ein „super“ Drehschwindel... aber das wusste ich ja schon vorher…oioioi!

Die Nacht war schon besser, aber das Schlafen war bis zu meiner Entlassung immer n Krampf. Ich war immer froh, wenn der Morgen graute und die Lichter von Berlin…(prima Aussicht auf SONY CENTER, Bundestag usw.) schwächer wurden. Zudem schlief ich ja auch etwas höher, damit ich mich nicht verschluckte, weil durch die Beatmung mit dem Tubus die Speiseröhre/Luftröhre in Mitleidenschaft gezogen wurde. Und so wie ich sonst schlafe, ging auch nicht… irgendwas störte mich immer. Aber ich brauchte auch kein Schmerzmittel nach der OP bzw. es hat mich alles doch nicht so richtig gestört, weil ich wusste, das geht vorbei und so war es dann auch…

Am Morgen habe ich endlich dann was essen dürfen… möönsch, hatte ich Hunger. Und zu meiner Freude waren auch die Geschmacksnerven voll in Ordnung. Dafür klappte es mit dem Schlucken nicht so gut, so dass ich meistens nur Gemantsche gegessen habe und beim doch nicht so ganz weichen Fleisch nach nem Tischmixer mit Batteriebetrieb gerufen habe. Grins*. Lecker auch Kompott, passiert mit Kartoffeln, weil Soße schon alle war..

Ich hab meistens Besuch von meinem Freund und meiner Mutter bekommen und am Donnerstag abend kam kurz meine Freundin vorbei. Und dann standen nur 1 Kontrollröntgen am 1. Tag danach, Verbandswechsel ab dem 3. Tag, 3x täglich lecker Antibiotika intravenös, um halb sechs morgens zusammen mit Fiebermessen und Thrombosepieks, 2 Besuche von Weißkittel-Geschwadern an.

Dadurch dass mir ja schwindelig war, durfte ich die Station nicht verlassen. Aber die Schwestern waren alle sehr nett und auch mir gegenüber sehr aufgeschlossen, wegen meiner Schwerhörigkeit, so hab ich mich nicht ausgeliefert gefühlt. Ich hab aber jeden Tag, nachdem ich mich frisch gemacht hatte (hui, was ich nicht alles für Sportarten gelernt hab: einhändig waschen und anziehen, wenn was runtergefallen war, schön rückenfreundlich gerade runter, (weil sonst das CI gedrückt hätte) mit der einen Hand sich festhalten, mit der anderen dann nach dem Objekt fischen…), in ungemütlicher Lage schlafen, linke Hand irgendwie deponieren… (mein „Boxhandschuh“…..!!!), immer eine kleine Runde gedreht und mich an den „Ballettstangen“ (Stangen an der Wand zum Festhalten) durch den Flur bewegt... wie n Seemann auf Landgang…danach war ich erst mal foxi und hab nach m Frühstück mich weiter ausgeruht.

Der Drehschwindel hielt so bis Samstag an, dann wurde es besser, auch weil ich viel rumgelaufen bin. An dem Tag durfte ich dann auch mal runter in das KH-Cafe zusammen mit meiner Mutter.

Einen Überraschungsbesuch hatte ich auch. Mein Kumpel, der auch wegen CI operiert wurde, hatte mich dann am Freitag und Samstag besucht. War ich aber perplex, wie er und seine Frau mit meinem Freund zusammen in der Tür standen. Sie haben dann bei uns übernachtet (so hatte auch mein Freund ein wenig Ablenkung) und sind Sonntag, bevor ich heimkam, auch zurück nach Hannover. Und sie sind alle auch nur ca. 1 – ½ Stunden geblieben, es ist doch ganz schön anstrengend nur mit einem Hörgerät.

In der Zeit, wo sie dann bei mir zu Hause waren, haben sie mit meinem Freund zusammen einiges für mich gemacht, am PC und was fürs TV (Ringschleife). Damit ich es schön hab beim Verstehen. War ich ja sehr gerührt... Naja, ich hab mir das mit dem CI bei meinem Kumpel angeschaut und bin sehr gespannt, wie es sich bei mir entwickeln wird.

Nun bin ich seit Sonntag Mittag wieder zu Hause und hab bislang viel geschlafen und dadurch wieder sehr viel mehr Energie….. Zwar alles noch eierig, weil ich nicht zu schnell laufen darf…“hups, sagte das CI, da bin ich wieder“ aber es wird. Abgesehen davon, dass es zu Hause viel schöner ist, und mein Freund sich rührend um mich kümmert, dreht es sich auch wegen meinem niedrigen Blutdruck nicht mehr so schnell… also, es geht aufwärts.

Am Freitag werden die Fäden gezogen, Mitte bis Ende des Monats Februar steht die Erstanpassung an... und dann geht’s los…

Eure erleichterte Anja

Untenstehend das Bild am Tag nach der OP (The day after) mit schicker Frisur und Boxhandschuh!

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Anja Hörenz, e-mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

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