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Die Seele in meinen Ohren

Die Seele in meinen Ohren

 
Von Marina Grebe
 
 
 
 
Informationen zur Autorin:
Wer ich bin
 
 
Geboren im Dezember 1977 in Korbach, aufgewachsen und noch wohnhaft im Dörfchen Lichtenfels-Goddelsheim im Landkreis Waldeck-Frankenberg (Nordhessen). Seit meiner Jugendzeit ist mein Hörvermögen aus unbekannter Ursache schleichend immer weiter abgestürzt. Was das für Einschnitte bedeutet, davon möchte ich berichten. Nach dem Realschulabschluss habe ich trotz meiner Hörschwäche noch Fachabitur gemacht. Anschließend folgte die Ausbildung zur Kauffrau für Bürokommunikation. Im Büro bin ich auch heute noch tätig.
 
 
Wie bin ich zum Schreiben gekommen?
 
Schon als Kind und im Jugendalter habe ich zeitweise Tagebuch geschrieben. Ich wollte einfach festhalten, was ich erlebe. – Seit mehreren Jahren führe ich nun Notizbücher: Für jedes Jahr ein ‚schlaues Buch’, wie ich es nenne! Darin halte ich jeden Tag fest, was gewesen ist/was ich erlebt habe. Termine und was zu erledigen ist, trage ich auch ein, damit ich auch ja nichts vergesse! Das ist für mich sozusagen ein Nachweis: „Was habe ich gemacht mit meiner Zeit?“ Später kann ich dann bei Bedarf darauf zurückgreifen.
 
Richtig ernsthaft angefangen zu schreiben habe ich erst Anfang 2003. Da habe ich plötzlich ganz stark den Wunsch gespürt, meine Erfahrungen und Erlebnisse mit der Schwerhörigkeit anderen Menschen zugänglich zu machen. Also habe ich angefangen, Gedanken zu sammeln. Die „Unterwegs“-Kapitel habe ich in einer Art Tagebuchform verfasst. Darin spiegelt sich mein Alltagsleben wider und ich beschreibe, was alles für Gedanken in mir vorgehen. Dazwischen kommen verschiedene Erfahrungsberichte usw. Immer wieder setze ich mich in den Texten mit mir selbst auseinander, nehme mich kritisch unter die Lupe. Aber mit sich selbst ins Reine zu kommen, ist manchmal wirklich eine brenzlige Sache…
 
Bereits vorher entstandene Texte habe ich zusammengesucht. Dann bin ich rückwärts gegangen, habe Stück für Stück die Vergangenheit aufgearbeitet. Parallel dazu bin ich in der Gegenwart geblieben. Ich bin also immer in andere Zeiten ‚gehüpft’ – je nachdem was mir einfiel. Es gab so vieles, was ich festhalten wollte, alles purzelte durcheinander. Es war gar nicht einfach, das zu sortieren… Immer wieder habe ich Texte geändert oder ergänzt. Anders ausgedrückt: Ich habe viel ‚gebastelt’!
 
Je mehr ich geschrieben habe, desto wichtiger wurde mir die ganze Sache. Ich wollte ‚dranbleiben’, weil mir das Schreiben auch selbst hilft. Außerdem habe ich viel Zuspruch von Freunden/Bekannten erfahren und immer wieder positive Rückmeldungen erhalten. Das war sehr hilfreich! Ohne dies hätte ich wahrscheinlich aufgegeben, und meine PC-Tastatur wäre verstaubt…! An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an alle, die sich die Mühe gemacht haben, meine Konzepte zu lesen und mich angespornt haben.
 
Eine ganz lange Pause ist in der Zeit von August 2003 bis April 2004 eingetreten. Aus diversen Gründen habe ich meine Schreiberei aufs ‚Abstellgleis’ verbannt: Teils bin ich nicht dazu gekommen durch viel Arbeit und weil so viel geschehen ist. Ich habe auch irgendwie keine Lust zum Schreiben gehabt… Jetzt kommt aber der Wunsch wieder hoch, einen Abschluss zu verfassen und dann die Texte öffentlich zu machen. Allerdings kostet mich das Überwindung, weil es sehr persönliche Aufzeichnungen sind… Aber nur wenn andere Menschen davon erfahren, ergibt meine Arbeit einen Sinn.
 
Und nun steigen Sie mit mir ein in die Achterbahn des Lebens. Viele gute Gedanken beim Lesen!
 
Zum Inhalt des Buches:
Stellen Sie sich vor, Sie verstehen nicht mehr, was der Gesprächspartner Ihnen mitteilt. Türklingel, Telefon und Wecker bleiben stumm. Wie würden Sie sich fühlen? Alltag im Leben eines Schwerhörigen...
Dadurch, dass die Schwerhörigkeit sozusagen „unsichtbar“ ist, wird sie oft von anderen unterschätzt. Ich versuche zu beschreiben, was durch die Hör-Grenzen so alles in mir vorgeht. Mein Anliegen ist, das Leben mit Schwerhörigkeit zu beleuchten und einen Einblick in die alltäglichen Hindernisse zu geben.
Begonnen habe ich mit Gedanken zu dem Thema: „Wie ist es, mit Schwerhörigkeit zu leben?“ Dann habe ich auf Kindheit und Jugend, Schule und Ausbildung zurückgeblickt. Es folgen Erlebnisberichte, Reiseberichte, sowie zwischendurch Gedanken in Tagebuchform. Ich beschreibe, wie ich verschiedene Schwierigkeiten bewältige.
 
Dieses Buch will zeigen, dass es Wege gibt, positiv mit der Behinderung umzugehen.
Ich hoffe, mit meinen Erfahrungen eine Brücke zwischen Hörenden und Hörgeschädigten bauen zu können.
 
Quelle: http://www.behindertenarchiv.de/
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