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CI-Tagebuch: Die OP steht an

07.11.2005
 
Endlich!! Es ist überstanden. Die Implantation ist gut verlaufen, und ich bin seit zwei Tagen wieder zuhause.
 
Aber der Reihe nach.: 
 
01.11.2005
 
Gegen 9:30 Uhr erschien ich mit Reisetasche, Rucksack und reichlich gemischten Gefühlen auf Station 8-8 in der HNO-Klinik. Zuerst der übliche Papierkram und dann Zimmer beziehen.
Ein Vierbett-Zimmer, aber zum Glück nur mit zwei Leuten belegt (zumindest vorerst). Danach dann Gespräche mit Stations- und Narkosearzt.
 
Mittlerweile trudeln auch meine Eltern ein. Die brauche ich zwar nicht zum „Händchen halten“, vielmehr sollen sie sich bei Inge Ekwegba mal darüber informieren, wie das alles abläuft mit der Implantation, bzw. was danach auf mich (und mehr oder weniger auch auf sie) zukommt.
 
Beim Mittagessen dann die erste Überraschung. Oliver Hensel, der an diesem Tag die CI-Voruntersuchungen in der Ambulanz absolviert hat, steht plötzlich im Zimmer. Vor lauter Erzählen wird mein Essen fast kalt (Was eigentlich schade war, da die Qualität der Mahlzeiten in Frankfurt erstklassig ist!). Doch das sollte nicht die letzte Überraschung an diesem Tag sein.
 
Am Nachmittag kommt mich dann Inge besuchen, nachdem ihre ehrenamtliche Beratung in der Ambulanz erledigt ist. Während wir so schön zusammen sitzen und uns unterhalten, stoßen als weitere Überraschungsgäste noch Mario Damm, und seine Frau Andrea hinzu. Andrea wurde bereits montags implantiert, so dass ich mir schon mal ein Bild davon machen kann, wie ich 24 Stunden später wohl aussehen werde.
 
Schließlich stößt noch Frau Dr. Helbig zu unserer kleinen Runde. Da ich (auch aufgrund der hervorragenden Infos auf Michaels Ohrenseite) keine Fragen mehr zu der anstehenden OP habe, entwickelt sich schnell eine lockere kleine Plauderrunde. Oder wie es Inge so treffend ausdrückt: „Ein kleiner Schnattertisch“.
 
Ach ja: Große Vorstellung beim Professor war natürlich auch noch. Ein ganzer Raum voller Weißkittel (so kam’s mir wenigstens vor), die mich alle angucken wollten.
 
02.11.2005
 
Heute ist nun endlich der große Tag. Habe zuvor eine sehr gute Nacht verbracht. Denkt man an die fremde Umgebung, bzw. die bevorstehende OP, erstaunt mich das schon sehr. Auch die Werte von Puls und Blutdruck lassen keine Aufregung erkennen.
 
Pünktlich kurz vor acht Uhr werde ich dann in den OP gefahren. Das Pflegepersonal dort ist richtig nett und rücksichtsvoll, und erklärt alles, was rund um mich passiert. Nachdem ich an EKG und Blutdruck-Messgerät angeschlossen bin, wird mir ein intravenöser Zugang gelegt. 
 
Zwischenzeitlich kann ich gerade noch erkennen, wie ein bekanntes Gesicht (Frau Dr. Helbig) an mir vorbeihuscht. Der Rest entzieht sich dann meiner Kenntnis.
 
Pünktlich zum Mittagessen erwache ich wieder aus der Narkose.
 
Nahezu ansatzlos bin ich wieder voll da (Na ja, wenigstens zu 90%). Kein Wegdämmern, keine Müdigkeit und nicht das kleinste Gefühl von Unwohlsein.
 
Den ersten Toilettengang absolviere ich zwar noch in Begleitung, aber als mich Inge gegen 15:30 Uhr besucht, bin ich schon wieder fähig alleine zu laufen. Im Verlauf des Nachmittags dann ein erneuter Besuch von Andrea & Mario. Und auch Dr. Helbig schaut vorbei und eröffnet mir freudestrahlend, dass die OP sehr gut verlaufen ist und die Elektrode ohne Probleme eingeführt werden konnte. Na, wenn das keine gute Nachricht ist, weiß ich's auch nicht.
 
03.11.2005
 
Habe eine ziemlich unruhige Nacht hinter mir. Es waren weniger die Schmerzen, die mir den Schlaf raubten, als vielmehr die Tatsache, dass die linke Seite (auf der ich ja implantiert wurde) meine bevorzugte Schlafseite ist. So wechselte ich dann zwischen Rückenlage und rechter Seite hin und her. Rosige Aussichten für die nächsten Nächte.
 
Was die Schmerzen angeht, kann ich eigentlich sagen, dass diese so gut wie gar nicht vorhanden waren. Ein Schmerzmittel wurde mir gestern abend förmlich aufgedrängt. Das einzige was nervt, ist der Druckverband. Der drückt nämlich zuweilen ganz schön. Daher wohl auch der Name. Aber richtige Schmerzen sind das nicht.
 
Heute hat sich (mengenmäßig) großer Besuch angesagt. Den Anfang macht meine Tante. Weil das Wetter gerade so schön ist, nutze ich die Gelegenheit zu einem ersten Ausflug in den Park vor der Klinik. Tut richtig gut die warmen Sonnenstrahlen zu genießen.
 
Nachdem mein erster Besuch sich wieder verabschiedet hat, tut sich erst mal gar nichts. Aber dann: Erst taucht Beate ein treues Mitglied aus der Schnattertisch-Runde auf. Wenig später kommt Katrin, eine gute Freundin von mir. Und dass waren erst die offiziell angemeldeten! Gegen Abend kommt dann mit Meike ein weiteres Schnattertisch-Mitglied. Und zum guten Schluss (das Abendessen wurde gerade serviert) steht noch Günter Brommer in der Tür. Er wurde vor sechs Jahren in der Uni-Klinik implantiert und will sich jetzt mit eigenen Augen davon überzeugen, dass es mir gut geht.
 
04.11.2005
 
Diese Nacht habe ich schon entschieden besser geschlafen. Kein Wunder, nachdem ich letzte Nacht kein Auge zugemacht hatte, und nach dem gestrigen Mammut-Besuch hatte sich wohl genügend Müdigkeit angesammelt.
 
Heute steht Verbandwechsel an. Der Arzt ist mit dem Heilungsprozess zufrieden, der Druckverband kommt endlich ab, und was das wichtigste ist: Ich darf morgen schon wieder nach Hause!
 
Der Rest des Tages plätschert vor sich hin, wie das in einem Krankenhaus halt so ist, wenn man den ganzen Tag nichts zu tun hat. Gegen 15:30 Uhr schaut Inge wieder vorbei. An diesem Tag leider der einzige Besuch. Aber egal. Morgen Mittag bin ich ja wieder zuhause.
 
Nachdem dann der Pfleger am Abend vergeblich versucht hat, die letzte Flasche Antibiotika zum tropfen zu bekommen, werde ich endlich auch von der Kanüle erlöst.
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