Fussball: Felix Rechmann und Juan - Kölner Stadtanzeiger vom 14.09.2004
Kölner Stadt-Anzeiger, Euskirchener Land, Seite 25, 14. September 2004,
von Christine Badke
EN 14.09.2004
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An der Hand von Juan ins Olympiastadion Felix Rechmann durfte beim Länderspiel gegen Brasilien mit den Stars einmarschieren
Der kleine Stotzheimer erlangte durch eine komplizierte Operation sein Hörvermögen zurück.
Euskirchen - Für Felix Rechmann gilt der Spruch "Nomen est omen" im wahrsten Sinne des Wortes: Der "Glückliche", wie sein lateinischer Vorname zu übersetzen ist, durfte mit zehn anderen Kindern die brasilianische Fußball-Nationalmannschaft beim Länderspiel am vergangenen Mittwochabend auf den Platz begleiten. Der kleine Stotzheimer gehörte zu den elf "Eskort-Kids" aus ganz Deutschland, die es nur modernster Medizin verdanken, dass sie dieses außergewöhnliche Ereignis nicht nur sehend, sondern auch hörend erleben konnten.
Durch eine Hirnhautentzündung ertaubte Felix mit acht Monaten. Seine Eltern Monika und Dr. Joachim Rechmann ermöglichten ihrem Sohn eine Operation, bei der ein so genanntes Cochlear-Implantat eingesetzt wurde. Dank dieser Innenohrprothese konnte Felix wieder hören und damit auch sprechen lernen. Ein ähnliches Schicksal verband alle Eskord-Kids, die im Olympiastadion mit dabei sein durften. Möglich wurde ihre Teilnahme beim prestigeträchtigen Länderspiel durch eine Aktion der Deutschen Cochlear-Implant-Gesellschaft (DCIG), die sich um die Kontakte zu den Fußballern kümmerte, die Fahrtkosten übernahm und für die Unterbringung der Kinder sorgte.
Felix begleitete den Brasilianer Juan, der in der Bundesliga für Bayer Leverkusen kickt, auf den Rasen des völlig umgebauten Olympiastadions, das 2006 der Schauplatz des WM-Finales sein wird. Als "unbeschreiblich" bezeichnete Felix das Gefühl, gemeinsam mit den Superstars vom Zuckerhut in die Arena einzumarschieren. Gemeinsam mit seiner Mutter Monika, die ihn nach Berlin begleitete, besichtigte der Gymnasiast auch das Brandenburger Tor. Das Nationaltrikot, das Felix beim Einmarsch trug, durfte er behalten. Und dass Kevin Kuranyi, der deutsche Torjäger, ihm im Vorbeigehen zuzwinkerte, wird der Zehnjährige wohl noch lange in Erinnerung behalten. (cba)
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