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Der 1. Deutsche CI-Tag an der Uniklinik Frankfurt/M. - Pressemitteilung vom 03.06.2005

VERANSTALTUNGSHINWEIS: 1. Deutscher CI-Tag am 4. Juni 2005

03.06.2005 - (idw) Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Frankfurt a. M.
 
"Taub und trotzdem Hören" ist das Motto des ersten deutschen CI-Tages. Mit deutschlandweit zahlreichen Events wird an diesem Tag rund um das Cochlea Implantat (CI) informiert. 
 
Es handelt sich dabei um eine Innenohrprothese, mit der es erstmals möglich ist, dass ein Mensch eine Sinneswahrnehmung auf technischem Weg erfahren kann: Das Gerät wird in das Ohr implantiert und wandelt die Töne und Geräusche der Umwelt in elektrische Energie (Nervenimpulse) um, die dann zum Gehirn geleitet werden. 
 
Mit der Implantation dieser Prothese kann ein taubes Kind hören lernen, im Idealfall sogar normal sprechen und die Regelschule besuchen! Für erwachsene taube Menschen bietet es oft die einzige Möglichkeit, wieder am lautsprachlichen Leben teilzunehmen.
 
Die Hals-Nasen-Ohrenklinik des Universitätsklinikums Frankfurt beschäftigt sich seit über 10 Jahren mit der Cochlea Implantat - Versorgung und beteiligt sich intensiv an Forschung und Weiterentwicklung. Für Kinder mit einer angeborenen oder erworbenen Schwerhörigkeit wurde jetzt zusätzlich ein neuer Behandlungsschwerpunkt eingerichtet: Das Kinder Cochlea Implantations- und Hör-Zentrum (KIZ) der Uniklinik Frankfurt am Main. 
 
Im Rahmen des 1. deutschen CI-Tages bietet die Hals-Nasen-Ohren-Klinik der Universität Frankfurt am 4. Juni von 10:00 bis 12:00 Uhr in den Räumen der Klinik, Theodor-Stern-Kai 7, Haus 8, Eingang D im Erdgeschoss die Möglichkeit, einen Eindruck rund um das Cochlea Implantat zu gewinnen. Neben der persönlichen Beratung durch Dr. Unkelbach und Dr. Radeloff sowie reichlich Informationsmaterial, gibt eine kleine Fotoausstellung einen Einblick in die Abteilung, das Team und die - nicht immer alltägliche - Patientenversorgung. 
Zeitgleich besteht die Möglichkeit zur Teilnahme am deutschlandweiten Luftballongewinnspiel: Der Teilnehmer, dessen Luftballon am weitesten fliegt, gewinnt eine Heißluftballonfahrt für zwei Personen.
 
Zusätzlich stehen am 4. Juni von 10:00 Uhr bis 16:00 Uhr im CIC - Rhein-Main in Friedberg für Information und Diskussion aus dem Cochlea Implantat Team der Uniklinik, Dr. Silke Peters, Oberärztin für Otologie im Zentrum der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde und CI-Operateurin (Fachärztin für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde) und Dr. Christiane Hey, Leiterin der Kindersprechstunde im KIZ-Uniklinik (Fachärztin für Phoniatrie und Pädaudiologie), zur Verfügung. 
 
Kindern wird der neue Behandlungsschwerpunkt spielerisch von dem kleinen Drachen Schmuselnatz vorgestellt, der zukünftig im neuen Zentrum schwerhörigen Kindern beim Hören hilft. Eine Fotoausstellung zeigt die Geburtsstunde des kleinen Drachens, der am 14. Mai von der Kinderbuchillustratorin und Kreativ-Expertin der Sendung Avenzio (Pro7) Bine Brändle, Dr. Hey, vier bereits mit einem Cochlea Implantat versorgten Kinder und deren Familien aus der Wiege gehoben wurde und ein Gesicht erhielt. 
 
Für die Erwachsenen bieten akustische Demonstrationsbeispiele einen Eindruck von der Welt der Schwerhörigen. Zudem wird anhand von reichlich Bildmaterial über das Implantationsverfahren informiert.
 
Für weitere Informationen:
 
Ricarda Wessinghage
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Klinikum der J.W. Goethe-Universität Frankfurt/ Main
Fon (0 69) 63 01 - 77 64
Fax (0 69) 63 01 - 8 32 22
E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Internet www.kgu.de
 
www.uni-protokolle.de/nachrichten/id/100782/
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Satire oder Ernst gemeint - LB Magazin vom 11.04.2005

Gabi Zenker bekommt ein Implantat!

Bekommt Lindenstraße eine neue Titelmelodie? (siehe unten) 

Vor einem Jahr schlitterte Ehebrecherin Gabi auf dem Weg zum Schnackseln mit einem Postler in einen Unfall und verlor das Gehör. Seitdem quält sie Verwandte und Freunde mit ihrem "Hä?". Und Hörgeschädigte quälen sich mit der Frage: Lässt Gabi sich ein CI einsetzen - oder nicht?
 
 
Die Lösung ist in Sicht: Schauspielerin und Gabi-Darstellerin Andrea Spatzek, die natürlich guthörend ist, hat die Schirmherrschaft für den "1. Deutschen CI-Tag 2005" übernommen. Michael Schwanninger, Vorstandsmitglied der deutschen CI-Gesellschaft, bekommt sogar einen Gastauftritt in der Lindenstraße. Jetzt ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis Gabi "ja!" sagt...
 
Ob die OP in der Lindenstraße auch gezeigt wird? Das ist eher unwahrscheinlich, denn hier müsste eine Säge zum Einsatz kommen. Und Lindenstraße will keine Fortsetzung von "Chainsaw Massacre" werden.
 
Hoffen wir nur, dass das CI bei ihr funktionieren wird. Vielleicht wird Gabi sogar wieder rank und schlank. Wenn das mit dem Schlankerwerden tatsächlich klappt, sollte die schwergewichtige Iffi Zenker sich auch einen CI einsetzen lassen, ihre Rubensfigur füllt nämlich bald den ganzen Bildschirm aus. Dann muss Lindenstraße im Breitbildformat gesendet werden...
 
Vielleicht könnte man - wenn es bei Gabi soweit ist - auch gleich die Titelmelodie durch die CI-Hymne ersetzen lassen, die auf "Michaels Ohrenseite" zu lesen ist. Für CI-Liebhaber und Freunde des bitterbösen Sarkasmus wird die Hymne sicher ein Hit und vielleicht sogar bald als Klingelton fürs Handy verfügbar sein:
 
Wenn, wenn, wenn Du mal taub wirst,
Hilft, hilft nur das CI.
Dann, dann fahr' nach Hannover,
Denn da hilft man dir wie nie.
Ja, ja, ja, ja, denn da hilft man dir wie nie.
 
(Auszug aus der CI-Hymne der Berliner CI-Gruppe) 
 
 
Quelle: www.lbmagazin.de/
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Erfahrungen vom SHG-Leiterseminar Bad Hersfeld - Vom 20.05.2005

Erfahrungen vom SHG-Leiterseminar Bad Hersfeld

Als ich im August 2004 die Einladung zum 8. Selbsthilfegruppenleiter-Seminar in Bad Hersfeld erhielt, stand für mich spontan fest, dass ich gerne teilnehmen würde. Schließlich hatte ich gerade ein paar Monate zuvor eine SHG für Köln und Umgebung ins Leben gerufen und da nimmt man Rat und Tipps, wie so etwas ein Erfolg werden kann, gerne an.
 
So bin ich dann am 11.03. voller Spannung was mich erwartet in den Zug gestiegen, der mich nach Bad Hersfeld bringen sollte. Gegen 19.00 kam ich, verspätet, da die Deutsche Bahn doch nicht so pünktlich wie ihr Ruf ist, im Seminar- und Tagungszentrum des Bundesverbandes der Unfallkassen an, hatte leider die Begrüßung durch Frau Maryanne Becker (HCIG) und Herrn Franz Hermann (DCIG) verpasst, kam aber noch rechtzeitig, um an der Ehrung der Grande Dame der DCIG, Frau Hermann, Wegbereiterin der CI-Arbeit und Redakteurin der „Schnecke“ der ersten Stunde und dies seit nun 20 Jahren durch Frau U. Jung, die Vizepräsidentin der DCIG, für Ihre langjährige und unermüdliche Arbeit, teilzunehmen. 
 
Bei der anschließenden Vorstellungsrunde der Teilnehmer, unter der Moderation von Frau Becker, stellten sich die über 50 Teilnehmer, nach vorherigem Befragen, gegenseitig vor. Viele kannten sich natürlich schon seit Jahren - für mich als „Neuling“ interessant, da ich nun zu einigen Namen, die man immer wieder liest, jetzt auch die Gesichter in „Natur“ vor mir hatte. Gegen 21 Uhr begann dann der gesellige Teil des Abends.
 
Am nächsten Morgen erwartete uns Herr Andreas Greiwe, der im Programm als Referent für diesen Tag angekündigt wurde. Herrn Greiwes Thema war, was wir eigentlich alle in unseren SHGn vermeiden wollen, zu was es aber doch leider immer wieder kommen kann - der Um-gang mit Konflikten. Ein wichtiges Thema für den Leiter einer SHG, denn dort, wo unter-schiedliche Menschen mit verschiedenen Interessen und Wünschen zusammenkommen, sind Konflikte vorprogrammiert. 
 
Das, was man aber lernen kann ist, Konflikte als Chance für ein besseres und engeres Zusammenarbeiten zu sehen. „Gut auseinandersetzen hilft sich gut zusammen zu setzen.“ Dafür ist es natürlich notwendig, die Konflikte zu erkennen und die Interessen abzustimmen. Hilfreiche Mittel, um die Stimmung in einer Gruppe zu erkennen und Probleme und Unzufriedenheiten anzugehen ist z. B. eine Skala, in der die Gruppenteilnehmer „benoten“ können, wie es ihnen persönlich in der Gruppe geht. Bei der Auswertung kann herausgefunden werden, wo Unzufriedenheiten liegen und Lösungen gesucht werden. 
 
Konflikte können unterschiedlichste Gründe haben - das Nichtäußern der eigenen Bedürfnisse und Wünsche was die Arbeit der Gruppe betrifft, der Führungsstil des/ der Leiter, die Leitungsstruktur, nicht zuletzt die Gesprächsführung. Eigenverantwortlichkeit für das, was in der Gruppe passiert, Loslassen können und Delegieren von Aufgaben, Ärger äußern und Rücksichtnahme und Verschwiegenheit sind Basis für Vertrauen und Miteinander. 
 
Konfliktsituationen können auch entstehen, wenn Besucher oder neue Mitglieder in eine Gruppe kommen - hier sollte eine konkrete Vorgehensweise in der Gruppe abgestimmt werden, dass es nicht zu Unbehaglichkeiten auf beiden Seiten kommen kann. Auch hier ist Selbstverantwortlichkeit ein wichtiger Stichpunkt- man kann nicht mehr erwarten, als man einbringt. Wer nicht fragt, nicht äußert was er sich von einer SHG erhofft oder warum er zu der SHG gekommen ist, wird nicht die Aussagen erhalten, wegen denen er gekommen ist. 
 
Die Gruppe muss vorher aber entschieden haben, ob Besucher oder neue Mitglieder gewünscht sind und wenn ja, wie ein Gast empfangen und wie auf ihn eingegangen wird. Je transparenter eine Gruppe in ihrer Arbeit ist, desto besser kann ein neues Mitglied darüber informiert werden und sich dann entscheiden und sehen was ggf. auf ihn/ sie zukommt.
 
Wenn die Ziele einer SHG definiert sind und Gelder für Öffentlichkeitsarbeit oder Informationsmaterial, Homepage oder ähnliches benötigt werden, sind die Krankenkassen Ansprechpartner Nr. 1. Hierzu referierte Frau Barbara Haake, der AOK Bad Homburg. 
 
Wichtig zu wissen ist, dass die Krankenkassen lt. Gesetzgeber nun die Arbeit der SHG unterstützen „sollen“ und nicht wie noch wie 1999 „können“. Grundvoraussetzung für eine Förderung ist, dass die Aktivitäten auf die Prävention oder Rehabilitation von Erkrankungen abzielen und gefördert wird „nachfragen und Anträge stellen lohnt.“
 
Wer nach der Informationsflut dieses Tages was für sich tun wollte, konnte dies entweder mit der aktivierenden Massage ( Selbstmassage ;-)) die uns Herr Greiwe vorstellte, oder in geselliger Runde bei einem Glas. 
 
Am Sonntag ging es dann um den 1. Deutschen CI-Tag und um Beteiligungen durch die SHGn. Tanja Ringhut, Geschäftsführerin der DCIG, bedankte sich für die schon vielen Anmeldungen an dieser Veranstaltung. Ferner machte sie noch Vorschläge für Aktionen für die, die noch nicht entschieden waren. Aufgerufen sind nicht nur SHG, sondern auch Regionalverbände, Kliniken, Hörgeräteakustiker, CI-Zentren, HNO-Praxen, Verbände etc. Es geht nicht darum eine besonders große Aktion zu starten, sondern an vielen Stellen über ganz Deutschland verstreut auf das Thema aufmerksam zu machen. Jede Aktion, ob Wandertag unter dem Motto „Taub und trotzdem hören“ oder „Tag der offenen Tür“ der SHG ist für die Sache ein wertvoller Beitrag. Die Teilnehmer erhalten von der DCIG eine Pressemappe mit allen wichtigen Infos. Ein Luftballonaktion mit Adressenkarte als verbindendes Element aller Einzelaktionen kann Sie sogar „ganz weit nach oben bringen“ - eine Heißluftballonfahrt winkt dem, dessen Wettflugkarte am weitesten von den Ballons getragen werden. Geplant ist auch eine Reflektionstag der Beteiligten im Anschluss an den 04.06.05. Hier können Erfahrungen ausgetauscht, Kontakte vertieft und Verbesserungsvorschläge gemacht werden. 
 
Beim „Neuen aus technischer Sicht“ wurde durch Herrn Gnadeberg, Kind Hörgeräte GmbH, näher auf Möglichkeiten zur Verbesserung im Telekommunikationsbereich und Übertragungstechnik eingegangen. Vielleicht interessant für Esprit3G-Träger: Die silberfarbenen Prozessoren, bei denen aufgrund der nicht abriebs- und schweißfesten Farbe es zu unschönen Abriebsstellen am SP gekommen ist, können über die Garantie ausgetauscht werden. 
 
Frau Erseker, Cochlear GmbH, Frau Dr. Eßer, Med-EL und Herr Pohl, Advanced Bionics, stellten ihre Firmen vor und gingen in der Abschlussrunde auf Fragen der Teilnehmer ein. 
 
 
Herr Dr. Neuburger, HNO Arzt an der Med. Hochschule Hannover sprach in seinem Vortrag über Neues im Bereich Gentechnik und ABI (Hirnstammimplantat). In diesen Bereichen gab es in letzter Zeit Weiterentwicklungen, die für zukünftige Generationen von Bedeutung werden können. Die Gentherapie, bei der ertaubten Meerschweinchen Gene zum Wachstum von Haarzellen in die Cochlea eingeimpft worden waren, hat bei den Tieren den erhofften Erfolg gehabt - teilweise konnten die Tiere nach knapp 8 Wochen wieder hören. 
 
Dieses Ergebnis sollte uns aber nicht allzu euphorisch werden lassen - bis die Therapie für den Menschen zum Tragen kommt, werden noch Jahrzehnte vergehen und das CI weiterhin „Mittel der Wahl Nr. 1“ bei den meisten hochgradig oder an Taubheit grenzenden Hörgeschädigten bleiben.
 
Neues gab es auch aus dem Bereich ABI. Prof. Coletti aus Verona konnte erfolgreich nicht an Neurofibromatose Typ 2 erkrankte Patienten, deren Hörnerven aus anderen Gründen nicht intakt oder vorhanden waren, mit ABI implantieren und die Ergebnisse waren erstaunlich gut. Die Forschung geht also auch hier in großen Schritten weiter und auch für an Neurofibromatose Typ 2 erkrankte Patienten wird es Weiterentwicklungen geben. 
 
Ich denke, auch wenn wir weiterhin von Technik abhängig bleiben werden, so sollten wir nicht vergessen, dass auch, wenn uns die Technik nicht das ermöglicht, was Normalhörende vermögen, sie uns doch wieder leichter am Leben teilhaben lässt als ohne CI. Das ist ein wunderbares Geschenk. Die Forschung geht immer weiter, Wissenschaftler und Ärzte arbeiten daran Menschen mit Hörschädigung zu helfen - dafür verdienen sie unseren größten Respekt und Dankbarkeit. 
 
 
Jetzt möchte ich zum Ende kommen mit meinem Erfahrungsbericht aus Bad Hersfeld. Aber nicht, ohne mich für die tolle Zeit nochmals herzlich bei den Veranstaltern, der HCIG und der DCIG, zu bedanken.
 
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